Liebeserklärung an München – kurzgefasst

Zwar kann ich nicht sagen, dass Erlangen nicht auch toll ist, aber irgendwie  hängt mein Herz dann doch in der schönen bayrischen Hauptstadt. Vor allem bei Sonnenschein und blauem Himmel denke ich an ein paar Dinge, die München umso sympathischer und reizvoller machen, die in Erlangen … etwas schwieriger umzusetzen sind.

Welcome to the 5-Seen-Landschaft

Welche Stadt kann das von sich behaupten? Ab ins Auto und etwas gefahren ist man in einer der schönsten Landschaften Bayerns: das 5-Seen-Land mit dem Ammersee, Starnbergersee, Pilsensee, Wörthsee und dem kleinen Dietlhofer See. Ob man jetzt mit dem Fahrrad um die Seen fahren möchte, eine Runde Segeln gehen, einfach nur Schwimmen und die Sonne genießen will, im Biergarten den Sommer auskosten oder Wandern will – man kann einfach alles machen. In Utting am Ammersee zum Beispiel gibt es ein kleines Strandbad mit einem Holzsprungturm, der immer überfüllt ist, weil es ein Jugendmagnet ist. Dabei erzählt man sich so gruselige Geschichten über gestorbene Menschen, die da unten festhängen, in den Algen und irgendwann nach oben treiben. Ich glaube, sogar ich habe mich eine Weile nicht mehr tief ins Wasser getraut.

Sportlicher Wahnsinn in the City

Du willst im Winter oder bei Schnee eine Runde Beachvolleyball spielen? Dann ist „Beach 38“ am Münchner Ostbahnhof die perfekte Wahl: super Anlage, mit einigen Spielplätzen, gutem Sand und viel Platz um sich den Bällen entgegen zu schmeißen. Und danach kann man im Restaurant noch geniales Essen und Saftschorlen zu sich nehmen – oder auch isotonisches Weißbier.

Wer dann noch hoch hinaus will und zeigen will, dass die Muskeln nicht nur zur Zierde da sind, kann seine Kletterkünste unter Beweis stellen im „Heavens Gate“ – ebenfalls am Ostbahnhof (liegt an den großen Hallen etc). Allein wenn man da einmal reingeht staunt man eine ganze Weile, weil die „Halle“ einfach gigantisch ist und Anfängern, Fortgeschrittenen und Profis alles bietet was man nur möchte. Es gibt auch Kurse, die man auf der Homepage buchen kann und preislich moderat sind für Münchner Verhältnisse.

Für die Wasserratten gibt es genug Möglichkeiten sich auszutoben: die Schwimmbäder in der Stadt wie zum Beispiel das Nordbad oder das Olympiabad oder das Müllersche Volksbad. Welches näher ist, welches ein Sprungturm hat, welches eine schöne Saunalandschaft hat, welches lange Bahnen zum richtigen Auspowern hat kann man auf der Seite der Stadtwerke München rausfinden – und auch wann es Studententage gibt. Aber da Achtung: In München wimmelt es offenbar nur so von wassersüchtigen Studenten, sodass es etwas voll werden kann. Aber der geringe Preis entschädigt etwas, wenn man nur „planschen“ will. Es gibt ja noch immer das Babybecken. Und wer es härter will mit viel mehr Action und gegebenenfalls vielen Zuschauern geht zum Eisbach: Surfen. Entweder zum stundenlang Bestaunen oder zum atemberaubenden Saufen auf den „Wellen“ – einmalig.

Flanieren, Flanieren, Flanieren

Kommt in München die Sonne raus, egal ob Januar oder September, zieht es den Münchner nach draußen. Man genießt die Sonne, trifft Freunde, geht Kaffee trinken, shoppen, legt sich in den kühlen Schatten, spielt Musik im E-Garten oder radelt durch die Stadt. Und weil das in München so wunderbar geht, gibt es noch ein paar Tipps, was man bei den Sonnenstrahlen alles erkunden kann:

Der Englische Garten – oder E-Garten volkskundig genannt – ist das Paradies für alle Freiluftfanatiker. Ab mit dem Picknickkorb und in den E-Garten. Lust auf Capoeira, Badminton, Volleyball, Fußball, Slacking, Jonglieren, Trommeln, Tanzen oder Einradfahren? Ab in den E-Garten, es gibt genug Platz für alle. Einfach mal die Sonne auskosten, etwas ausruhen vom Alltag des Tages, Sonnenbaden, Uni-Unterlagen im Bikini durchgehen, kühles Bierchen unter freiem Himmel genießen… das alles geht im E-Garten. Man kann auch zum Chinesischen Turm und im Biergarten „a Maß Bier und a hoibs Hendl oda an Radi“ genießen, denn geschmacklich ist da alles super. Etwas weiter in Richtung Norden findet man sich am See ein, der von Pärchen überfüllt ist, die romantisch Hand in Hand spazieren gehen. Wer sich da durchkämpft kommt zum „Haus am See“, das ein Restaurant und einen Selbstbedienungs-Biergarten hat. Letzteres ist zu empfehlen und ein Sitzplatz direkt am See, auf dem die Sonnenstrahlen rumtanzen.

 

Die Schickeria startet am Odeonsplatz. Raus aus der U-Bahn, hoch zum Odeonsplatz und schon hat man die Qual der Wahl. Ab in den Hofgarten mit einem Abstecher beim Starbucks? Oder doch erstmal die Löwentatze streicheln, um Wünsche wahr werden zu lassen? Oder gleich in Richtung Marienplatz tigern, vorbei an unzähligen verlockenden Geschäften? Oder wie der klassische Münchner: Sonnenbrille auf, Cappu bestellt und Platz im „Café Tambosi“ genommen, das alle Stühle in Richtung Sonne ausrichtet und man so das geschäftige Treiben am Odeonsplatz voll auskosten kann.

Wer im April zum Beispiel eine Kirschblütenallee betrachten möchte kann in den Olympiapark gehen. Wer eine wunderbare Sicht über München haben will, sollte auf den Olympiaberg gehen – am besten ohne Fahrrad, denn dieser Berg ist wirklich steil. Wer Theater am Olympiasee genießen will, kann das im Sommer regelmäßig machen. Wer mit lustigen Tretbooten über den kleinen See und unter kleine Brücken paddeln will ist hier richtig. Und wer mit nem BMX über Stock und Stein hüpfen will, dem bietet der Olympiapark genug davon. Im Sommer das Tollwood, Theaterbühne und sportliche Events im Olympiabad und außerhalb – im Winter Schlittschuhlaufen, Rodeln und Skifahren. Was will man mehr? Ach, vielleicht noch den Olympiaturm mit Drehrestaurant und atemberaubender Sicht? Ja, den gibt’s auch.

Köstlichkeiten und internationale Küche

Da dürfte ich garnicht anfangen aufzuzählen was es alles geben könnte:

  • Beste Salate, leckere Sandwiches und auch noch eine Juice-Bar: Dean&David
  • Das beste Sushi, lecker, frisch und bezahlbar: Tenmaya
  • Leckeres mongolisches Essen mit einem echten Erlebnis: Mongos
  • Koreanische super Küche, die süchtig machen kann: Zum Koreaner
  • Italienische Küche, so wie sie gehört mit Klein-Italien am Ofen und Fernweh: Bei Mario
  • Kleine, feine, französische Küche mit k.o.-schlagenden Menüs: La Bouille
Für alle Feinschmecker empfiehlt sich trotz Touristenandrangs auch der Viktualienmarkt: frischer ist das Obst, der Fisch, das Fleisch nirgendswo. Aber vielleicht günstiger. Wer will kann auch zum Elisabethplatzin Schwabing gehen, dort gibt es zum Beispiel eine alte Käserei, die einen schnell viel Geld auf ausgeben lässt. Aber auch an den Markttagen findet man dort alles was das Herz begehrt.
Und die Klassiker müssen dann sicherlich noch beim Dallmayr und beim Käfer vorbeischauen: Haltestelle Odeonsplatz oder Marienplatz. Ein Besuch in der wirklich teuren Dallmayr-Filiale und der Kauf von irgendwas wirklich leckerem und hochwertigen gehört zum München-Dasein dazu.

Leseratten gern gesehen

Zum Bücherkaufen empfiehlt sich der Hugendubel. Erstens weil er viele viele Bücher hat, zweitens weil man sich diese schnappen und auf den Sofas in Ruhe anschauen kann und drittens weil die Angestellten oftmals einiges mehr Ahnung von Büchern haben, als so manche Angestellten bei Thalia. Am besten Rushhour-Zeiten wie abends meiden, da man sich dann fast um Bücher prügeln muss. Aber auch die berühmte Buchhandlung Lehmkuhl in Schwabing sollte einmal besucht werden: toll informierte Buchhändler, schöne Veranstaltungen und liebevoll ausgesuchte Buchangebote runden das perfekte Buchladen-Bild ab. Nach dem Buchkauf kann man im E-Garten zum Beispiel gleich einmal reinschmökern!

Nachdem ich das wohl fortführen könnte, bis ich ein Buch voll habe, höre ich auf und hoffe, dass so manch einer für mich München auskostet. Wenn alles gut läuft, bin ich ab Februar sowieso wieder in München. Daumen drücken für’s Praktikum!

2 Antworten zu “Liebeserklärung an München – kurzgefasst

  1. Wow sehr schön geschrieben. Ich bin ein waschechter Münchner und bin 2008 nach Fürth gezogen. Ich vermisse München sehr. Meine Eltern wohnen ja dort und daher bin ich einmal im Monat in meiner Heimatstadt. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen das Du im Februar nach München kannst. LG Andre oder auch ein Münchner wohnt in Fürth 🙂

    • Ja – ich bin auch waschechte Münchnerin – gebürtige Schwabingerin 🙂 Und bis jetzt hab ich nur von Heimweh gehört, wenn ein Münchner ins „Ausland“ geht, aber bei dieser Stadt ist das wirklich verständlich! Gottseidank ist München auch eine Verlagsmetropole 😉 Danke fürs Daumendrücken – dir viel Spaß beim nächsten Nach-Hause-Kommen!

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