Craft: ISPO-Gold für das Baselayer und viele weitere Knallfarben

Craft Sportswear war auf der ISPO in München zu finden – vor allem, da ihre Funktionswäsche Active Extreme 2.0 einen fetten goldenen ISPO Award gewonnen hatte. Und das wollte ich mir doch mal genauer ansehen, warum und was überhaupt die Jury so von sich überzeugen konnte.

Immer diese Schweden…

Craft ist ein schwedisches Unternehmen. Und existiert nicht seit 2002 sondern ein bisschen länger. Seit 1977 basteln und werkeln die Schweden an ihrer Funktionswäsche rum, die seit Gründung Teil von Craft ist. Besonders gut haben sie ihren eigenen innovativen Strickvorgang entwickelt: die „zweiflächige Maschenware mit Kapillargefälle“. Aha. Soso. Kapillardingsda. Ein Strickverfahren, das nicht nur besonderes Know-How benötigte sondern auch besondere Strickmaschinen. Als man damals also umzog, von Schweden nach Littauen, hat man nicht einfach neue Strickmaschinen verwenden können. Wieso? Die innovative Strickart konnte nicht nachgemacht werden. Also wurden die Maschinen Stück für Stück in Schweden abgebaut und in Littauen wieder zusammen gebastelt. Nur um weiter an innovativer Funktionswäsche arbeiten zu können…

Funktionswäsche Active Extreme 2.0

Was bei der neuen Extreme Funktionswäsche, dem Nachfolger vom bisherigen Extreme, zu allererst auffällt, ist das Material. Hält man es in der Hand meint man, dass es bei zuviel Wind einfach davon fliegen könnte – es ist wirklich irre leicht. Und fühlt sich dank des Materials sehr geschmeidig und zart an. Wie es dann wohl auf der Haut sich anfühlt? Zieht man das überhaupt wieder mal aus? Ich glaub ja nicht…

Mit dem Bündchendesign, das an gestrickte Funktionswäsche von Oma erinnert, wirkt es angenehm bodenständig. Grund für das Design und das leichte Gefühl ist die Struktur:  kleine, eingearbeitete Lufttaschen ermöglichen nicht nur durch die Verwendung von 100% Polyester das leichte, fluffige Gefühl sondern erzeugen die „Funktion“ der Funktionswäsche. Die als COOLMAX-AIR bezeichnete Faser soll nämlich bei der Aktivität kühlen und bei den Pausen wärmen.

Dadurch, dass kein Merino verwendet wird, ist das Baselayer besonders gut für Aktivitäten, bei denen man ordentlich schwitzt. Also wirklich ordentlich schwitzt. Keine Spaziergänge oder Schlittenfahrten. Merino hat nämlich die Angewohnheit mit viel Schweiß zusammen eher nicht so gut zu arbeiten – es ist dann eben pitschnaß und klebt am Körper. Synthetikfasern ermöglichen hingegen ein schnelleres Trocken. Aber, mal ehrlich, der Schweißduft bleibt bei jedem Baselayer. Egal wie „geruchslos“ es sein soll.

Wie funktioniert das jetzt?

Die COOLMAX-AIR Faser hilft kombiniert mit der Stricktechnik. Kühlt also und wärmt. Wie? So:

  1. Auf der Innenseite gibt es eine Faser, die eine propellerförmigen Querschnitt hat und dadurch mit Mikrokanälen nach außen den überschüssigen Schweiß abtransportiert
  2. Ein Teil vom Schweiß verdunstet direkt auf der Haut, der Rest auf der Außenseite vom Shirt – der Sportler wird gekühlt
  3. Und wenn eine Ruhepause ansteht, dann sorgen die außenliegenenden Fastern und die kleinen eingearbeiteten Lufttaschen für Isolation

Unterstützend sind an besonders schwitzen Körperstellen wie eben den Achseln Meshmaterialien eingenäht. Damit kommt an diese Stellen zusätzlich Luft.

Besonders spannend: Es gibt eine Gore Windstopper Version die im Vorderbereich ganze 100% Windschutz bieten soll. Perfekt für Rennradler! Adios also schweißnaßer Rücken, nur weil ich eine Jacke für vorne tragen musste… Ich bin gespannt, wäre das für euch was?

Laufen und gesehen werden

Für die dunkleren Jahreszeiten, wenn der gemeine Läufer frühmorgens oder abends bei Dämmerung oder Dunkelheit durch die Gegend läuft, ist Sichtbarkeit ein lebenswichtiges Thema. Viele Marken haben das schon aufgegriffen und greifen es immer wieder auf – mit neuen Technologien kommen neue Ideen.

Craft hat ebenfalls für die Läufer besonders viel an reflektierenden Eigenheiten in die neue Brilliant 2.0 Laufserie eingebaut. Brilliante Idee, haha… (Okay, sorry, schlechter Wortwitz.) Allerdings finde ich es wichtig, ich seh es im Rennrad-Bereich, dass Reflektoren wichtig sind, aber eben zwecks Design vermieden werden. Warum also nicht Reflektoren als Designbestandteil sehen?

Die durch und durch reflektierende Laufhose kann sich sehen lassen, auch wenn ich bei dieser eine Tasche vermisse. Laufhosen ohne Taschen sind für mich ein schwieriges Thema, denn ich habe immer Schlüssel und Geld dabei. Und in der lockeren Jacke klimpert das beständig. Die Brilliant 2.0 Light Jacket ist, wie ihr Name schon sagt, ein Leichtgewicht, aber mit knalligen Farben. Wer bei mehr Wind unterwegs ist, kann sich mal die Brilliant 2.0 Thermal Wind top anschauen. Ein wichtiges Update einer guten Laufserie.

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Knallfarben. Überall. Dieses Extreme klingt wirklich spannend.

Ansonsten hab ich noch tolle Trainingsstücke gesehen, beerenfarbige Tights, türkisene Oberteile und bin mir sicher, dass es einige Knallfarben von Craft geben wird. Und mit speziellen Chamois ausgestattete Radhosen, neu ergonomisch angepasste Rückentaschen bei Radtrikots und vielleicht sogar noch mehr Sachen für Radfrauen – mal sehen.

 

 

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