Wer schon mal Käfer aus dem Auge gepuhlt, die Kontaktlinse eingefaltet in der Lidfalte gesucht, die Tränen nach dem starken Gegenwind den Mitfahrern zu erklären versucht oder probiert hat, schneller als Regentropfen oder Schneeflocken zu blinzeln ohne das Tempo zu verringern, der liebt eines: die Brille.
Meist ist es die Sonnenbrille, um bei Fahrten bei schönem Wetter von der strahlenden Sonne nicht geblendet zu werden. Aber auch Schutz der Augen vor dem starken Gegenwind, vor Kleintieren, vor herumfliegenden Dreck von Äckern, Lastwagen, Straßendreck oder Matschwegen ist Aufgabengebiet von Sportbrillen, die man beim Rennradfahren trägt.
Rennradfahren ist aber nicht nur ein Sommersport. Es gibt natürlich vor allem hier die Schön-Warm-Wetter-Radfahrer, die im September das Rad auf die Rolle klemmen oder in den Keller verbannen, nur um eventuell das Mountainbike oder das Winterrad fahrbereit zu machen. Allerdings gehöre ich nicht dazu. Rennradfahren kann man nämlich das ganze Jahr über, 365 Tage im Jahr betreiben – außer, ein Schneesturm verwandelt die Straßen in Schneewunderrutschdinger. Dann empfiehlt es sich vielleicht doch auf den Crosser umzusteigen und im Wald durch Schneewege zu pflügen. Trotzdem: Man kann 365 Tage im Jahr auf dem Rad sein.
Was muss eine Rennradbrille können?
Entsprechend habe ich andere Anforderungen an meine Brille. Wenn ich meine normale Sonnenbrille vom SportScheck trage, gibt es bald Grenzen. Zwar sehen mit der Brille und den gelblich-organen Gläsern alle Farben bombastisch intensiv aus, aber bei bewölktem Wetter, Dämmerung oder Dunkelheit ist die Brille zuviel des Guten. Entsprechend wollte ich dringend eine Sonnenbrille haben, die herausnehmbare Gläser hat oder zumindest klare, farblose Gläser. Dank Sunglasses Shop durfte ich die Cebe Cinetik Sonnenbrille testen (Vielen Dank nochmal dafür!), die eben genau das anbietet, was ich gesucht habe. Auch noch in einem finanzierbaren Rahmen – eine Oakley ist einfach eine Investition, Name hin oder her.
Die Cebe Cinetik Sonnenbrille kommt mit folgender Ausstattung geliefert:
- Brille
- 3 Paar Gläser (transparent, gelb, grau)
- Etui
- Gläseretuis zur sicheren Verstauen
- Mini-Anleitung zum Herausnehmen der Gläser
Ich hab erst einmal 10 Minuten gebraucht, bis ich mich getraut habe, die Gläser aus dem Gestell zu knacken. Meine feinfühlige Art und Weise hat sich in der Vergangenheit immer wieder als interessant bewiesen. Einmal aber den Dreh raus und den Mut gefunden, lassen sich die Gläser sehr einfach austauschen. Passt also für mich. Etui brauch ich eigentlich eher nicht, außer ich würde länger verreisen, aber meistens wartet die Brille mit Helm und Handschuhen sehnsüchtig darauf, von mir benutzt zu werden.
Und wie ist die Brille so auf der Nase?
Die Passform der Brille war spannend für mich. Meine alte Brille hatte das Talent zu rutschen, wenn ich in Rennposition war. Wenn man dann noch gegen die Sonne fährt oder genervt über den Rand der Brille schaut, dann ist das einfach blöde. Weil die Cebe Cinetik ja eher eine der günstigen Sonnenbrillen ist, war ich neugierig wie die so sitzt. Für meinen schmalen Nasenrücken passt die aber unerwartet sehr gut. Rutscht kaum und die Bügel stehen auch nicht zu weit vom Kopf weg – das bedeutet guter Halt. Allerdings nicht so eng, dass es an den Ohren pieksen könnte – das kenne ich von meiner normalen Brille, wenn sie vom Optiker „optimal“ angepasst wurde. Autsch, auch wenn die dann nicht mehr rutscht – deswegen lauf ich wohl nur mit Kontaktlinsen rum. Sehr gesund.
Ich reinige die Brille meist mit Brillenputztüchern, aber auch mal mit meinen Trikotenden. Bisher haben sich noch keine Kratzer gezeigt – das muss sie als Sonnenbrille auch einfach aushalten. Die Sicht ist sehr ordentlich, im Blickfeld stört kein Teil der Sonnenbrille und ich bin sehr zufrieden.
Allerdings weiß ich noch nicht, ob ich sie im Sommer tragen würde. Im Winter, bei Schnee, bei Regen und bei kalten Winden ist die Cinetik Sonnenbrille wirklich ihr Geld wert und super für Ausfahrten geeignet. Vor allem mit den klaren Gläsern hat man einen perfekten Schutz, ohne dass man eine verdunkelte und verfälschte Sicht hat. Toll! Wenn ich jedoch aufheize und stehen bleibe, dann ist die Sonnenbrille sofort beschlagen (je nach Hitze komplett) und ich muss sie abnehmen. Das ist jedoch bei einem Ampel-Stop-and-Go nicht machbar, am Ende bleibt sie dann einfach auf dem Helm und wird nicht benutzt. Denn der weitere Nachteil ist, dass wenn sie einmal beschlagen ist, es lange dauert, bis sie wieder klar wird. Und wenn ich beim Rennradfahren in der Stadt oder bei möglichen Halten eins brauche, dann ist das klare Sicht.
Fazit der Radlbrille
Die Cebe Cinetik ist ausgelegt 365 Tage im Jahr ein verlässlicher Begleiter für alle Rennradler zu sein. Mit dem leichten Gewicht, der angenehmen Passform ohne zu Zwicken und den 3 verschiedenen Gläsern find ich auch, dass sie das gut kann. Wenn ich jetzt nur nicht ein Hochofen werden würde und die Brille Anti-Beschlag wäre (gibt’s das überhaupt?), dann wär sie perfekt. Für den Preis von 36,- Euro bekommt man hier eine gute Allrounder-Radlbrille für alle Wetter- und Sonnenlagen.
Es gibt Anti-Beschlag-Sprays. Vielleicht bringt das was
Ja, davon hab ich schon gehört. Vielleicht echt noch eine Lösung – oder ich halte einfach nie wieder an? 😀
Das ist wirklich eine preiswerte Lösung – aber als Kontaktlinsen-Neurotiker habe ich letztes Jahr schweren Herzens beschlossen eine Sportbrille mit Sehstärke zu nehmen, nachdem ich dafür meinen Erstgeborenen hätte geben müssen, hab ich mich letztlich für eine Brille mit Insert entschieden.
Glücklicherweise kann man die auch super zum laufen tragen. Aber der Preisunterschied (hier 36 EUR) zu meiner Adidas (260 EUR) gibt schon zu denken… eines sollte man aber dennoch nicht vergessen, die Brille ist beim Radfahren ein Sicherheitselement wie der Helm.