Heute war ich in der Sauna. Im für mich erreichbaren Bad „Atlantis“ in Herzogenaurach. Und während ich bei einem Aufguss „Eiswind“ so vor mich hin schwitzte sammelte mein Kopf ohne meine Zustimmung kleine Fetzen, warum ich mich denn auf München freue. Denn es gibt einige viele Gründe, die einen Umzug nach München nicht rechtfertigen. Sei es die Miete, die Einschränkung der Jobmöglichkeiten, die hohen Lebenshaltungskosten, die eventuell fehlende Wald-Laufstrecke in der Stadt, die Gefahr einen doch nicht so spannenden Job zu ergattern und so weiter und so fort.
Also – warum freut sich meine andere Hälfte denn auf München?
- Weil es dort Thermen gibt, in denen man begrüßt wird, wenn man in eine Sauna geht. Und man angenehm entspannt miteinander in Nichtfränkisch sprechen kann. Und die Aufgüsse besser sind – die Aufgüsser auch, höhö.
- Weil es unzählige japanische und ein paar koreanische Restaurants gibt, die gutes Essen zaubern. Und japanische Supermärkte, die alles führen, was man für eine richtige Okonomiyaki benötigt.
- Weil es das Japan-Fest gibt, das tatsächlich von Japanern organisiert und besucht wird. Das Essen ist japanisch. Das Programm ebenfalls. Nichts im Vergleich zum Fürther Kirschblüten-Fest – da waren die Cosplayer alleine gut.
- Weil ich schnell in den Bergen bin.
- Weil ich schnell an den Seen bin.
- Weil es Seen und Freibäder und Thermen gibt.
- Weil ich im Cinema Filme auf Englisch anschauen kann. Und dazu auch noch coole Filme wie die Cannes Rolle.
- Weil es sowas wie die Münchner Bücherschau gibt oder die Medientage oder Books meets Film oder unzählige tolle Lesungen!
- Weil ich im Hugendubel Bücher kaufen kann.
- Weil ich die ganze Bandbreite an Shopping-Möglichkeiten habe und nicht für „Zara“ in eine andere Stadt fahren muss.
- Weil im Sommer am Flaucher zu sein toll ist. Genauso wie im Biergarten, im englischen Garten, in einem Cafe in Schwabing oder Glockenbachviertel… fast egal.
- Weil es in München eine der größten Kletterhallen Deutschlands gibt.
- Weil meine Familie näher ist.
- Weil die Verbindungen via Zug besser sind und ein großer Flughafen vorhanden ist.
- Weil Tollwood.
- Weil Olympiapark und Olympiabad und Olympiaberg.
- Weil viele herzelige Buchmenschen und Japan-Fans in München sind.
- Weil viele Verlage in München sind.
- Weil ich auch in München mit dem Radl fast schneller bin als mit den Öffentlichen. Es sei denn, es ist weiter weg.
- Weil man in München auch gut feiern kann. Natürlich setzt das erstklassiges Vorglühen in den eigenen vier Wänden voraus, aber wie oft habe ich mir schon die Füße platt getantzt.
- Weil in München immer etwas los ist und ein Montagabend keine leeren Straßen in der City vorweist.
- Weil Bayern.
Aber irgendwie überwiegt momentan das Gefühl, dass ich München zu stark idealisiere. Nun ja, das mag sicherlich sein, dennoch gibt es vieles, das ich hier schlicht und ergreifend nicht machen kann.
Ich hoffe einfach sehr stark, dass ich einen erfüllenden und einigermaßen gut bezahlten Job ergattern kann. Das glaube ich ist meine größte Sorge: Dass ich finanziell blöd dastehe und einen Job habe, in dem ich nicht aufgehen kann. In dem ich keine Projekte, Ideen und Vorschläge anbringen darf, eigenständig arbeiten und mit Büchern/Medien zu tun haben darf. Ein tristes, langweiliges, eintöniges und einschläferndes Arbeitsleben.
Oh Hilfe – da hau ich doch lieber nach Japan ab und werd Brezl-Meister mit einem Buch-Kaffee-Shop!
Recht hast Du, München ist auch einfach toll. Ich lebe hier extrem gerne, auch wenn es teuer ist. Aber die Möglichkeiten, die sich hier bieten, sind einfach klasse. Ich mag „meine“ Stadt ❤
Aber sage mal, ziehst Du her? Und wann?
Also – ich bin ja „Münchner Kindl“ und mag die Stadt sehr 🙂
Aber mein Umzug von Erlangen nach München ist nächstes Jahr nach Abschluss geplant. Am besten ein Job ab dem November und dann bin ich erst mal wieder daheim 😀 (Ab und an natürlich mal nach Japan).