Zugspitz Basetrail 2014 – Here I come (nervös und voller Vorfreude).

Nächstes Wochenende pinkel ich mich an. Vor Nervosität. Vorfreude. Spannung. Neugierde. Freude/Frust über’s Wetter. Unsicherheit ob’s mich denn hinlässt, wie meine Schuhe wohl drücken werden und ob ich hysterisch kreischend aufgrund der malerischen Strecke Freudenanfälle bekommen werde.

Der erste „richtige“ Trail-Run steht für mich auf dem Programm: Zugspitz Bastetrail 2014. 

Der Basetrail

Eigentlich  mag ich keine Wettkämpfe. Doch, ich mag sie, aber auch nicht. Ich mag Laufen, korrekt. Ich mag mit anderen laufen, ebenfalls korrekt. Aber bei Läufen mitzumachen, auf die ich mich nicht vorbereitet habe/konnte/durfte, sind Wettkämpfe, in denen ich enttäuscht bin. Weil ich mir gewünscht hätte, besser, schneller, fitter, zufriedener und vorbereiteter zu sein. Es soll keine Tortur – psychisch sowie physisch sein – sondern eine Herausforderung, die zu bewältigen ist und Glückstränen in die Augen treibt. Deswegen fährt man durch’s Land, zahlt Beiträge, bereitet sich vor, kauft neues Equipment und geht der kompletten Twitter-Community auf den Sack.

Ich sehe, wenn ich an den hochgepriesenen und allseits bekannten (bei Läufern 😉 ) Zugspitz Ultratrail denke, innerlich folgende Bilder:

  • Hochleistungsmegasportler, die in einem 2:00er Pace 15.000 Höhenmetern rückwärts erklimmen.
  • Freizeitsportler, die einfach so 2.000 Höhenmeter hochtribbeln und schnell wandern, ohne asthmatische Anfälle meilenweit hörbar von sich zu geben.
  • Hobbysportler, die ambitioniert die Ansteigungen hochhechten und wieder runterfliegen, ohne Probleme, aber mit einer „Das mach ich schon seit Jahren, is n Kinderspiel“-Attitüde.

Und dann hat der Basetrail doch so ein Profil:

Bildschirmfoto 2014-06-15 um 13.14.49

Aber das ist – teilweise – nicht so. Meine Bergläufe halten sich in Grenzen. Meine normalen 15+ Läufe ebenfalls. (Auch hier gilt wieder ein großes Dankeschön an meine beiden Knie, die mit ITBS mir leider eine Pause und gottseidank ein Rennrad beschert haben. Eine Tür schließt sich, die andere öffnet sich und so.) Ich werde laufen können, ohne Schmerzen zu haben, aber ohne eine gute Zeit vorlegen zu können. Das bedeutet nicht, dass ich auf die Platzierung achte [hysterisches Lachen bitte hier einfügen] sondern im Zeitlimit bleiben möchte. Soviel Anforderungen an mich selbst habe ich dann schon, Ehrgeiz, Läuferehre und Selbstprobe.

Der Gaisberg – Etwas Berglaufen

Daher habe ich letztes Wochenende in Salzburg bei meinem Vater die Probe gemacht. Hoch auf nen Berg. Allez hop und vamos. Frage: Welcher Berg. Und wie komm ich dahin. Ohne Auto ist man doch etwas beschränkt in der Auswahl. Bei Bad Reichenhall wusste ich von keiner Strecke, die ich problemlos finden würde ohne jederzeit bei eintretenden Knieproblemen aufhören zu können. Nach dem Motto „Ich bin jetzt auf dem Staufen, aber mein Knie knickt bei Belastung weg. Wie komm ich runter?“. Also blieb ein Berg, der mit dem Bus erreichbar war und bei dem es „nur“ einen Weg nach oben gab: Der Gaisberggaisberg1

Bekannt für die schönste Höhenmeter-Strecke für Rennradfahrer kann man da auch hochlaufen. Irgendwie. Es gibt ein paar Strecken, Trails, Forststraßen und Asphalt, aber ich wusste eins: Da ist der Gipfel und da geht’s hoch. Der Gaisberg bietet eine tolle Aussicht, ist mit Rennrad eine Herausforderung und mit Bus und Auto problemlos erreichbar.
Also bin ich hoch und runter, bei 31 Grad. 13km Distanz vom Fuße bis zum Gipfel und wieder Retoure. Knappe 1.200 Höhenmeter und knappe 2,5 Stunden plus 4 kleine Pausen. Downhill war tricky, da die Roclite 243 nicht für das grobe gemacht sind – und das war 50% meiner Downhills. Ein erleichtertes Aufatmen wenn Wurzeltrails kamen, ein zerknirschtes Fluchen, wenn loses Steinwerk den Weg ausmachte. Die Aussicht aber belohnte sowie die Cola danach, da, kaum war ich wieder unten und bewegte mich joggend, die Hitze einschlug.

gaisberg2

Wenn wir jetzt mal den Muskelkater ignorieren, dann war’s recht gut. Das Hyperventilieren beim Aufstieg und die Fortbewegung alias „Trotten“ ignorieren wir auch mal. Außerdem wäre ich gerne mal mit Stöcken gelaufen, die lagen aber daheim. Jetzt die Überlegung, ob ich die zum Basetrail mitnehmen soll. Beim Wandern helfen sie ja, aber wo verstau ich die?

Hendrik alias Trailblog als Beruhigungsmittel

Der Beitrag von Hendrik zum Basetrail 2013 war toll. Schön geschrieben, mit klasse Bildern und hat mir gezeigt: Hey, das bin ich auch schon mal irgendwie so gelaufen. Der Gaisberg war steiler. Der Ultra war länger. Die Seegrube hatte fast soviel Höhenmeter. Der Abstieg vom Baumgartenschneid war rutschiger und hatte 2 Stürze inklusive, die dank des Schnees nicht schlimm waren.

Also kann ich das, hab ich schon mal irgendwie so gekonnt und werde das wieder können. Draußen laufen, Hoch zur Zugspitze laufen, lauter bekannte Gesichter treffen und einen Zieleinlauf haben, den ich mir dann auch hoffentlich verdient haben werde.

Wie nah Nervosität und Vorfreude zusammen liegen, ich bin da ganz schlecht drin die zwei zu unterscheiden. Vielleicht war ich nie nervös, sondern hab mich nur tierisch auf einen echten Lauf in schöner Gegend mit Herausforderung gefreut? Wer weiß, aber ein bisschen nervös sein ist gesund. Jetzt muss ich mal checken, was ich alles dafür brauche…

10 Antworten zu “Zugspitz Basetrail 2014 – Here I come (nervös und voller Vorfreude).

  1. Wir sehen uns ein Grainau!
    Wir müssen noch eine Uhrzeit und einen Treffpunkt für die Übergabe der heißen Ware ausmachen!

  2. Ich wünsche Dir ganz viel Spaß und gutes Gelingen! Der Basetrail ist klasse, hab den letztes Jahr gemacht. Aufregung und Anspannung gehören dazu. Ich wechsel gerade auch zwischen *in die Hose machen* und *nicht mehr erwarten können*, bei mir wird´s der Supertrail.

    Toi, Toi, Toi, das wird schon!!!! 😉

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