Die nächste Zeit – also den gesamten Sommer – wird es nur um ein Thema gehen: Japan. Das hat einen simplen Grund: Ich bin in Japan. Und das wiederum hat auch einen Grund: Liebe. Und auch das hat … Schon gut, schon gut. Kurz und knapp: Ich bin ein Fan von Japan und Korea, wobei die Begeisterung für Japan sehr viel älter ist.
Schuld sind die … Medien
Mit 12 Jahren durfte ich den ersten Kontakt mit den „Zeichentrickserien“ alias „Anime“ im deutschen Fernsehen machen, damals lief Dragonball und Pokemon gerade an und ich war hin und weg. Nachdem ich mich für den Anime- und Manga-Bereich so begeistern konnte, mein Taschengeld für Mangas und die AnimaniA ausgab und im NeoTokyo in München ein- und ausging, fing ich an mich mit der Kultur, die dahinter steckte, zu beschäftigen. Und ich war verliebt. Dank Ranma 1/2 zum Beispiel konnte ich in das alltägliche Leben japanischer Familien blicken – dachte ich damals zumindest. In Ranma 1/2 wird regelmäßig ein Bad (o-furo) genommen, in Zimmern mit Reisstrohmatten ausgelegt gespeist (tatami) oder japanische Pizza (okonomiyaki) gegessen.
Ich mochte die Sprache, die Kultur, die als Symbiose von Moderne und Tradition angepriesen wurde, das bunte Leben mit erstaunlich vielen Regeln und noch erstaunlicherer Religion. Daher beschloss ich nach der Mittleren Reife ins Ausland zu gehen: Nach Japan.
Mit 16 für ein Jahr mal weg
Langer Rede kurzer Sinn: 2002 im September flog ich nach Tokyo, Narita. Weiter ging’s nach Sendai, etwas über Fukushima, wo ich ein Jahr verbrachte. Das passierte über DFSR und kann als „normales“ Highschool-Year-Programm angesehen werden, wobei ein gewisser Betrag gezahlt werden musste und Japan damals erst auf dem Vormarsch war. Ich besuchte außerdem einen VHS Kurs für Japanisch.
In Zahlen: 11 Monate Japan, 4 Gastfamilien, 1 Highschool, ca. 50 Paar weiße Schulsocken, 350 Euro Taschengeld im Monat, 4 sehr gute Freunde, mehr als 40 Briefchen im Unterricht geschrieben, ungefähr 48 Stunden Videomaterial aufgenommen, 120 Mangas gekauft, 4 Yukata geschenkt bekommen, zig Stunden Karaoke und mehr als 20 Fujifilmrollen.
Und jetzt ein Monat Hardcore-Japan
Und da ich in diesem einen Jahr Japan nicht hassen sondern noch mehr lieben gelernt habe – was ein Auf und Ab war – habe ich mich jetzt dazu entschieden, das Programm der GIZ zu nutzen. Deswegen bewarb ich mich für das einmonatige Stipendienprogramm „Japan erleben“ und konnte im Vorstellungsgespräch und im Test überzeugen.
Jetzt bin ich eine von 9 Stipendiaten, die am 14. August nach Japan fliegen, um am Programm des Studienwerks teilzunehmen. Was das Programm alles beinhaltet? Hier eine grobe Übersicht:
- Einführungsseminar in Tokyo: Stadterkundung, Exkursion zu den Regierungsgebäuden, Diskussion zu „Japans Politik und Wirtschaft“, Fischmarktbesuch und Teezeremonie
- Rundreise über Hiroshima, Tokushima, Naoshima, Kyoto: Besichtiung von Tempelanlagen, Diskussionen, Besichtung des Meereswirbels Naruto, Zazen Meditation und und und und.
- Tokyo ab dem 29. August: Eine Woche UN-Planspiel „Security Meeting“, wobei insgesamt 28 junge Leute 28 verschiedene Länder vertreten und versuchen, eine Solution gemeinsam zu erarbeiten. Quasi ähnlich wie das NMUN.
- Praktikum ab dem 05. September: Eigens ausgesuchtes Praktikum – Für mich geht’s eine Woche zu Kinokuniya in Tokyo und eine Woche zu Beyer Books in Oosaka
Wer hierzu noch Fragen hat, kann die gerne stellen – ich bemühe mich, die so schnell wie möglich zu beantworten. Ich möchte gerne diejenigen, die auch nach Japan möchten unterstützen und mich mit denjenigen, die auch für das Land so schwärmen wie ich, austauschen. よろしくお願いします。
Und warum jetzt noch Korea?
Auf Korea bin ich vor 4 Jahren gekommen, als ich mitbekam, dass die japanische Erfolgsserien „Hana yori dango“ in eine koreanische Serie umgesetzt wurde „Boys before Flowers“ – und schon klebte ich vor meinem Laptop, johlte „Goo Junpyo“ und bekam ein Gefühl für die koreanische Sprache. Nach und nach wuchs meine Begeisterung, dank den Serien, dank des Koreaners der um die Ecke das leckerste Bulgogie produzierte und dank der … nun gut, ich sage es … Boybands.
In Korea ist der Faible für Boybands wie sie im Buche stehen riesig! Und nicht mal schlecht. Und nachdem ich die Serie „You’re Beautiful“ einer Freundin empfahl bombadierte diese mich aus Rache mit Liedern der Band F.T. Island, dessen Sänger als „Jeremy“ in der Serie spielte. Und -schwupps- war es um mich geschehen.
Da ich einfach noch nicht so viel über Korea weiß, versuche ich mit einem Sprachkurs nächsten Semester und Literatur zur Kultur Korea etwas besser kennen zu lernen. Aber dank Eat your Kimchi – legendär!!!! – hab ich einen guten Eindruck bekomme können und plane nächstes Jahr für eine Zeit nach Korea zu gehen. Wer diesbezüglich Tipps, Tricks oder Unterstützung bieten kann – gomawoo!