Wer „千都千尋の神隠し- Sen to Chihiro no Kamikakushi“ gesehen hat, wird sich vielleicht an diese kleinen Dinger erinnern. Nein, nicht an die Susuwatari – die kleinen, schwarzen Tierchen – sondern die bunten Dinger, die genau diesen schwarzen Tierchen als Futter zugeworfen wurden.
Das war nicht irgendetwas erfundenes, sondern Konpeito: In Kanji 金平糖 geschrieben und in Hiraganaこんぺいと. Traditionelle japanische Süßigkeiten bestehend aus Zucker. Und ja, sie sehen wirklich wie kleine Sternchen aus.
Konpeito gibt es, wie manches „typisch Japanisches“ seit dem ersten Kontakt mit dem Ausland. Damals waren die Portugiesen reisefreudige Händler und führten in Japan neben anderen Dingen auch die zuckrige Süßigkeit ein. Abgeleitet vom portugiesischen Wort confeito, entwickelten die Japaner dann ab dem 16. Jahrhundert und dem ersten Kennenlerenen dieses Konfekts ihre eigene Version davon. Zuerst war es noch eine kostbare Seltenheit, da Zucker damals in Japan nicht so weit verbreitet war. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte entwickelte sich Konpeito zu einer klassischen, schön anzusehenen und traditionellen japanischen Süßigkeit.
Man findet Konpeito ganz gern in schrillen bunten Farben in unterschiedlichen Größen. Manchmal wirken diese kleinen Zuckerdinger auch wie Blumen, so kunstvoll sind die kleinen hügeligen Bonbons manchmal. Aber meist sehen sie wie kunterbunte Sterne aus. Es sind wirklich schöne Süßigkeiten und auch leckere, wenn man denn Zuckerkram mag. Denn die Herstellung besteht tatsächlich nur aus Zucker: ein kleiner Samen, meist ein Mohnsamen, oder noch häufiger ein Reiskorn wird über Stunden und Tage mit Zuckersirup überzogen. Meist werden dabei die Körner in große, rotierende Töpfe gegeben und täglich mit einer Schicht flüßigen Zucker bedeckt. Durch das Drehen und Abkühlen wachsen die Sternchen heran, ca. 1mm pro Tag.
Und noch immer kann man Konpeito auch zu großen Teilen aus privater Produktion kaufen, nachdem sich jede Art von Konpeito von Produktionsstätte zu Produktionsstätte farblich, größentechnisch und sternförmig unterscheidet, kann man sich seinen Konpeito-Dealer des Vertrauens suchen. Ansonsten gibt‘s die auch im Supermarkt.
und wieder was dazu gelernt 🙂
Freut mich 🙂